Dänisch(es) für alle, Folge 7

Heute habe ich mal wieder elektronische Post in meine e-Boks bekommen.
Das hat mir zwei weitere schöne dänische Worte gezeigt.

nummerpladeoperatør

motorekspeditioner

Die Worte sind verlinkt, beim dänischen Finanzamt (skat, gesprochen: skett) gibt’s da mehr Info.

Der Inhalt der Nachricht hat mich dazu veranlasst, mein Auto heute sozusagen noch einmal zu kaufen, zumindest was den Betrag in Euro / Kronen angeht.

Ich habe gerade einen geringen sechsstelligen Betrag in dänischen Kronen an den Staat Dänemark überwiesen, um die Registrierungsgebühr für mein Auto zu bezahlen, um es in Kürze in Dänemark zulassen zu können. Denn als in Dänemark gemeldeter darf ich nicht unbegrenzt mit einem im Ausland zugelassenen Fahrzeug rumfahren. Infos dazu, sogar in deutsch, auf der Website von skat.

Das alles in einem detaillierten Bericht, 13 Seiten, in dänisch, in dem ausführlich erklärt wird, was ich warum zu bezahlen habe. Zwei ähnliche Fahrzeuge als Referenz mit den Verkaufsschildern aus Internetportalen, Hinweis auf Ausstattungsmerkmale die die Gebühr beeinflussen, usw.

Ein Hinweis: Dänemark hat keine eigene Automobilindustrie, der Verkehrsminister bekommt i.d.R. nach seiner Dienstzeit keinen Job in der Automobilindustrie. Die Straßen sind gut in Schuß. …

 

 

Wochenende

Freitagabend. Hunderunde haben wir schon gemacht, ums LEGO House herum, den Kulturstien am renaturierten Fluss Grindsted Å entlang, hinterm LEGO Castle umdrehen, durch den Wald zurück. Eine schöne Runde. Zeit, runter zu kommen, zu quatschen, den Feierabend oder Anfang des Wochenendes einzuleiten.

Und wieder ist im Lauf der letzten Woche viel geschehen.
Ich versuche es mal chronologisch aufzuschreiben.

Am letzte Donnerstag mittags eine gute Stunde zusammen mit meinem LEGO Kollegen C.K. aus Singapur zu Mittag gegessen und gemeinsam festgestellt, dass LEGO ein Unternehmen ist bei dem man wohl bis zur Rente bleiben kann… 😉
C.K. war früher auch bei Sennheiser in Singapur in der Kopfhörerentwicklung beschäftigt und ist seit letztem Sommer bei LEGO in Singapur angestellt. Er ist seitdem schon zum dritten Mal hier in Billund gewesen.

Am vergangenen Wochenende an der Nordsee gewesen, ein schöner Spaziergang am Strand und durch die Dünen bei Nymindegab. Danach noch Schollenfilet in Hvide Sande gekauft und am Leuchtturm in Lyngvig vorbei geschaut.

Am Sonntag haben wir dann Nachmittags die Hunderunde ins LEGOland verlegt. Nur ein Stündchen das Miniland erkundet, einfach schön 😉
Nach fast genau fünfzig Jahren war ich mal wieder dort. In meinem Fotoalbum findet sich eine Eintrittskarte vom Spätsommer 1968. Wir haben Dauerkarten für dieses Jahr.

Natürlich auch gut gearbeitet die Woche. Im Moment beschäftige ich mich mit 4 Elementen, ein wenig vorgearbeitet, da ja der Umzugsurlaub bevorsteht.

Heute Nachmittag sind wir in Nørup in der Molkerei gewesen und haben wieder leckeren Käse eingekauft.

Und Christine hat diese Woche nicht nur ihre Personennummer bekommen, sondern sogar schon ihre gelbe Versicherungskarte, das ging richtig schnell. So dass wir sie auch bei der Bank und für ihre elektronische Identität, die NEM Id, anmelden konnten. Wo wir doch gerade noch dabei sind alle diese Dinge in Deutschland zu kündigen, den Banken mitzuteilen dass wir nun „Steuerausländer“ sind, oder keine Rundfunkgebühren in Deutschland mehr zahlen, dafür aber die dänische Medienabgabe.

Und dann habe ich noch das Buch „Hygg Hygg Hurra“ zu Ende gelesen. Ich musste immer wieder schmunzeln, was Hellen Russel in ihrem ersten Jahr in Dänemark erlebt hat und was mir so bekannt vorkommt. Zumal sie ja auch einen LEGOman hat. Sie ist aus London nach Dänemark gekommen, weil ihr Mann hier bei LEGO einen Job bekommen hat…

Bei LEGO gibts auch eine interne Plattform, um sich zu den verschiedensten Themen auszutauschen, eine Mischung aus Facebook, Twitter, … namens Yammer. Kommt von dem großen Softwarekonzern aus Redmond.
In der Gruppe „Internationals in Billund“ wurde über ein monatliches Treffen am ersten Donnerstag im Monat im LEGO House berichtet. Gestern war ich dort, das LEGO House war geschlossen, aber die andere Besucherin und ich stellten dann nach einer Weile englischer Konversation fest, das wir nun auch in deutsch weiter reden können. Sie ist noch frischer als ich bei LEGO, aber hat auch ähnlich begeisternde Erfahrungen wie ich gemacht, kennt aber Dänemark auch schon aus der Zeit ihres Studiums. Na mal schauen, wer nächsten Monat dazu stößt?

Wir wünschen Euch ein schönes Wochenende, genießt das Frühlingswetter, hier treiben die ersten Knospen, die Vögel zwitschern und wir genießen weiterhin unsere Zeit hier, demnächst mit einer Unterbrechung für eine Woche in Langenhagen um das Haus zu räumen und unsere restlichen Sachen abholen zu lassen.
Stay tuned – wir berichten.

Dänisch(es) für alle, Folge 5

Eine Woche haben Christine und ich nun gemeinsam hier verbracht. Und: Morgen beginnt die nächste. Das klappt gut.

Heute Abend zog sie als Tropfenfee durch die Wohnung, Boomer bekam seine Augentropfen, die ihm die Tierärztin am Freitag verschrieben hat (trockene, entzündete Augen, Warze am Auge) und ich bekomme Ohrentropfen, die mir der Ohrenarzt verschrieben hatte. Ich hörte die letzte Woche schlecht bis gar nicht, wie alle Jahre um diese Zeit, weil sich meine Ohren zusetzen, ein Erbe aus der Sippe meiner Mutter 😉

Mein Hausarzt, der immer erster Anlaufpunkt ist, teilte mir gleich auf meine Internetanfrage mit, dass er nicht die Ausstattung hat und ich zum Ohrenarzt gehen sollte. Dank der von LEGO abgeschlossenen Zusatzversicherung bekam ich auch zügig einen Termin, in Arhus, 100 km Weg. Aber das hat prima geklappt. Und als ich dann nach erfolgreicher Behandlung auf Termin und Rezept wartete, begann meine nächste Folge in dieser Rubrik Gestalt anzunehmen. Ich fragte nach einer Weile nochmal, und dann verstand der Herr an der Rezeption erst was ich wollte. Und erklärte mir:

  1. Den Nachfolgetermin bekommen ich per Mail, lag am nächsten Tag im Posteingang.
  2. Das Rezept könne ich in jeder Apotheke in Dänemark einlösen, ist mit meiner Gesundheitskarte (Yellow Card) verknüpft.

Was ich dann noch selber ausprobierte: Das ganze, mit Behandlung, Dosierung, … kann ich mir im Gesundheitsportal im Internet anschauen.

Und meine Organspendebereitschaft kann ich dort detailliert erklären, wie auch eine Patientenverfügung erlassen oder eine Vollmacht zu meinen Daten geben.

Warum hören wir nichts davon, dass ganz Dänemark auf die Barrikaden geht? Datensicherheit? Big brother?

Warum funktioniert das hier? Warum debattiert man in Deutschland seit Ewigkeiten um eine Gesundheitskarte? Oder ganz aktuell um Organspende und wie man es anstellt? Und habt ihr mal eine Patientenverfügung  erstellt?

Alles machbar, auch in Deutschland, aber in Dänemark funktioniert es.

Morgen bekommt Christine ihre CPR (Personennummer), dann können wir den ganzen Kram für sie auch auf den Weg bringen.

PS: Gestern habe ich die Rundfunkgebühren in Deutschland abgemeldet, im Internet ganz einfach ein Formular ausgefüllt. Im Formular „Umzug ins Ausland“ angekreuzt, prima, ist ein bekannter Grund. Nur die ausländische Adresse für das Bestätigungsschreiben konnte ich nicht angeben, die Postleitzahl von Billund (7190) ist dem System unbekannt, ach sowas aber auch… Mal sehen was draus wird?