Dänisch(es) für alle, Folge 2

Heute mal weniger Sprach- als Alltagsinformationen zu meinem Leben in Dänemark (und Deutschland).

Gesundheitskarte
Vergangene Woche bekam ich meine Gesundheitskarte zugeschickt.

Meine Sundhetskort

Sundhedskort
Da steht drauf wer ich bin und wer mein Hausarzt ist, mit Telefonnummer, dann habe ich sie immer dabei.
Der Hausarzt ist erster Anlaufpunkt für alles was mit Gesundheit zu tun hat.
Meiner sitzt nicht in Billund. Dort haben die Ärzte Aufnahmestopp, sondern im benachbarten Grindsted. Wenn ich einen Termin oder etwas anderes benötige, muß ich morgens zuerstmal anrufen.
Die Gesundheitsversorgung ist staatlich finanziert, gilt für alle und kostet nichts extra, denn sie wird durch Steuern finanziert. Aber sie zahlt auch nicht alles (wie in Deutschland).

Beim Zahnarzt ist viel mehr selbst zu bezahlen.
Zusätzlich benötige ich für Reisen in das EU-Ausland dann noch die blaue EU Gesundheitskarte… die ich jetzt beantragen muss.
Und wenn ich den Hausarzt wechseln will, die Karte verliere, meinen Namen ändere, umziehe, … kostet eine neue Karte einen kleinen Beitrag.

Ach und dann ist die Sundhedskort noch Bibliothekseintrittskarte am Wochendd außerhalb der regulären Öffnungszeiten, und Ausweis für vieles…

Alltag
Gestern wollte ich morgens zum Bäcker gehen. Nichts besonderes. Auch dieses Wochenende, an dem ich in Langenhagen war.
Es wäre nur etwas besonderes geworden, wenn Christine nicht schon Brötchen geholt hätte.
Denn ich wäre unverrichteter Dinge von dort wieder nach Hause gegangen und hätte vermutlich ordentlich geflucht. Denn mit den paar dänsichen Kronen im Portemonaie wie auch meiner Maestro oder Visa Karte hätte ich dort nichts bezahlen können (vielleicht hätte ich ja anschreiben lassen?).
Ich habe mich in den letzten drei Wochen in Billund schon so daran gewöhnt alles mit meiner Bankkarte zu bezahlen, egal ob Bäcker, Supermarkt oder (Automaten) Tankstelle. In Dänemark ist Bargeld nicht abgeschafft, aber unüblich.
Und selbstverständlich kann ich in den Kantinen bei LEGO auch nur mit Karte zahlen (Werksausweis oder Kreditkarte).
Für deutsche Karten und Konten kostet das zwar immer eine extra Gebühr der deutschen Banken (im Gegensatz zu Zahlungen im Inland oder warum auch immer in Schweden).

Personalbutik
Ja, auch bei LEGO gibt es Personalkauf.
Und es gibt in Billund sogar eine Personalbutik.
Eigentlich selbstverständlich, doch nochmal zur (Er)Klärung: Ich darf und werde nichts „besorgen“.

Erste Woche im Büro

Die erste Woche im Büro ist vorbei. Zusammengefasst: Ereignisreich.

  • Gespräche und Vorstellung mit meinen direkten Kollegen und vielen anderen. Auf Englisch, das ist hier die Sprache…
  • Ich arbeite in einem Projekt mit und habe zwei Teile auf dem Plan.
  • Fast jeden Tag Einführungs- und Vorstellungsmeetings zu ganz unterschiedlichen Themen, zum Beispiel Qualität oder Aufgaben einer unterstützenden Abteilung. Im Rahmen eines umfangreichen und vielseitigen Einarbeitungsplan.
  • Ganz viel lesen, sehr viel bei LEGO(R) ist dokumentiert.
  • Gutes Mitagessen, preiswert in einer der Kantinen bei LEGO.

Und dann noch Nebenbei.

  • Anmeldung bei Statsförvaltningen in Åbenrå, für die EU-Aufenthaltsberechtigung.
  • Anmeldung bei der Kommune für die CPR, ohne die existiert Mensch nicht in Dänemark. Mit ist Mensch automatisch krankenversichert und noch viel mehr.
  • Bankkonto, Eboks und NEM-ID bei der Bank beauftragen.
  • Steuerberatung und Aperian Global (Cross Cultural Learning) kontaktieren, wegen anstehenden Terminen.
  • Nachzulesen zum Beispiel auf der website workindenmark.dk oder auch borger.dk.

Langeweile kommt gerade nicht auf. Das hilft mir aber ganz gut beim Einleben hier in Billund, jetzt wo Christine wieder in Langenhagen ist, weil sie ja noch eine Weile dort arbeiten muss.
Die Wohnung gefällt mir (und uns) immer mehr. Wir haben jede Menge Pläne gemacht. Und dank Facetime, iMessages, WhatsApp und Telefon ist jeder so einfach zu erreichen. So einfach, dass sogar die alte Festnetztelefonnumer aus Langenhagen auf einen IP-Telefonie Provider portiert ist. Und hier in Billund klingelt das Telefon wenn ihr vermeintlich in Langenhagen anruft, keine (extra) Kosten. Na und Mobiltelefon geht ja sowieso (erstmal) so weiter.

Hier noch ein paar Eindrücke aus der letzen Woche.

Sonnenaufgang von meinem Arbeitsplatz gesehen (kurz vor 9 am Morgen)
Wienerstang med sukker – Lecker!
Frühstück (mit dänischem Touch)
Christine im Wohnzimmer
Das gabs nach einem Training als Übungsmaterial mit nach Hause … um von allen Serien mal was auszuprobieren 😉

Zweiter Tag

Heute, am zweiten Einführungstag ging es mit einem gemeinsamen Frühstück los.

Weiter Organisatorisches. Filme. Vorträge. Und zwischendurch „socialising“ mit neuen Kolleginnen und Kollegen.

Zum Abschluss ins LEGO® Museum im Idea House. Ein wirklich sehenswertes kleines Firmenmuseum mit Geschichte und Produkten dazu.

Im LEGO® Museum

Im LEGO® Museum

Im LEGO® Museum

Heue Nachmittag bin ich dann noch mal im Büro gewesen. Und habe meinen ganz kurzen Arbeitsweg entdeckt.

Vom Grundstück, zu dem Schaufenster das wir neulich schon sahen. Das leuchtet rechts im Hintergrund. Da ist ein Eingang, zwei Treppen hoch, eine Brücke, dreimal um die Ecke, den langen Gang durchs Paradies(*) entlang und ab in meine Box.

Grundstückseingang mit Schaufenster im Hintergrund

Das Schaufenster

Der Blick aus unserer Wohnungstür. Hell gelb leuchtend der erste Bauabschnitt der neuen Firmenzentrale. Und davor im Dunklen, als Umriss das Gebäude wo ich arbeite.

Blick auf den Neubau der Firmenzentrale

(*) Paradies:

Die Wikipedia sagt:

Das Paradies ist nach jüdischer und daraus abgeleitet chistlicher und islamischer Vorstellung der Ort, wo die Menschen zu Anfang ihrer Existenz im Glück gelebt haben …“

Übertragen auf den Ort an dem ich arbeite: Alles, wirklich alles was es von LEGO gibt, und noch mehr…

How does it feel?

Im LEGO® Museum im Idea House in Billund hängt in der Ausstellung dieses Plakat des UNHCR, in der rechten Spalte mit folgendem Text:

„ … We’re not asking for money (though every contribution helps), but only this:

When you meet a refugee, imagine for a moment what it must be like, and then smile. Instead of turning your back.

It may not seem like much. But to a refugee it can mean everything… “

Neuer Job

Heute habe ich offiziell meinen neuen Job bei LEGO® angetreten.

Ein interessanter Einführungstag. Rundfahrt durch Billund. Viel Organisatorisches. Notebook und Telefon bekommen.

Dann noch ins Büro. Toller Empfang. Kuchenmeeting mit der Abteilung. Blumenstrauß auf dem Arbeitsplatz. Gespräche.

Und dann ein erster Rundgang mit meinem Brickmate (Paten) durch unser Gebäude. Ein Paradies voller LEGO … ihr dürft jetzt mal wirklich neidisch sein 😉

Fortsetzung folgt.