August

Die Dämmerung setzt schon um ½ 9 abends ein, die meisten Felder sind gemäht. Der Sommer ist aber gerade in den letzten Tagen mit Macht zurück gekehrt.

Zeit für einen kleinen Rückblick.

Auf den Tag genau vor einem Jahr habe ich das konkrete Angebot von LEGO® bekommen, aufgrund dessen wir hier sind. Nur zwei Tage später, die Frist zwang zur Eile, bei Sennheiser gekündigt …

Es hat sich schon bis heute „gelohnt“. Sowohl für unser ganz persönliches Leben, Erfahrungen und Erlebnisse, als auch das was ich hier bei LEGO und wir, Christine und ich, hier in Dänemark machen und erleben. Und manches ist immer noch ungewohnt, fällt schwer oder ist schade das es so ist.

Nun geht der erste Sommer langsam zu Ende.

Der ruhigere August im Büro, die Besucher bei uns, die Ausflüge, Entdeckungen und Erlebnisse haben schon viele kleine Urlaube beschert. Und ein paar Tage an der Nordsee folgen demnächst.

Davon zeugen auch die nachfolgenden Fotos.

Die Heide bei Randbøl, gleich um die Ecke
Die Heide bei Randbøl, gleich um die Ecke
Die Heide bei Randbøl, gleich um die Ecke
Mette, unsere Dänischlehrerin, versucht uns seit Mai Dänisch beizubringen
„Unser“ Haus
Lecker Käse aus der nahen Molkerei in Nørup
Pilze, fast vor der Haustür
In „unserem“ Billunder Stadtwald
Mein Spielzeug
Micha und Renate auf der Durchreise zu Besuch
Steffi und Stefan auf der Durchreise zu Besuch
Ausflug nach Middelfart an den Kleinen Belt
Ausflug nach Middelfart an den Kleinen Belt
Ausflug nach Middelfart an den Kleinen Belt

Michas Geburtstag haben wir in Klegod gefeiert
Sommerabend in Hvide Sande
Baden in der Nordsee
Klegod, Pipeline für Stromleitungen zu Windparks wird am Strand geschweißt
Nordsee durch die Dünen

Dänisch(es) für alle, Folge 17

„..Hausarztzentrierte Versorgung ist hier die Regel…“, so lautet der Titel eines Berichtes im Internet, der ganz passend wiedergibt, wie das mit dem Allgemeinmediziner hier in Dänemark funktioniert und wie wir es erleben.

Ganz wesentlich, das haben wir auch schon bemerkt, der erste Kontakt in der Praxis, nach dem Anmelden (Gesundheitskarte durch den Leser ziehen) ist in der Regel mit einer Krankenschwester und nicht mit dem Arzt. Für viele Dinge braucht der Arzt nicht konsultiert werden …

Aber am einfachsten, ihr lest den Artikel.


Quelle (abgerufen am 12.08.2019)

Allgemeinarzt-Online, https://www.allgemeinarzt-online.de/praxisalltag/a/hausarztzentrierte-versorgung-ist-hier-die-regel-1662026

und dazu auch:

ZFA, Zeitschrift für Allgemeinmedizin, https://www.online-zfa.de/fileadmin/user_upload/Heftarchiv/ZFA/article/2014/01/5289C148-97BE-4C62-9718-D0451A16A6D0/5289C14897BE4C629718D0451A16A6D0_carmienke_allgemeinmedizin_in_daenemark_1_original.pdf

Ostsee

Heute Nachmittag haben wir einen Ausflug an die Ostsee zwischen Juelsminde und Horsens gemacht. Es war immer noch so windig und warm wie gestern, aber es hat nicht geregnet und war ein toller Himmel mit Sonne und ziehenden Wolken. Und wie so oft Bildern, die auf eine Foto nicht wirklich rüberkommen …

Bei Tønballe

Ostseeufer

Brennholzstapel

First element cake

First element cake ist ein ganz besonderer Kuchen, den es nur bei Lego gibt. Um genau zu sein nur bei uns in der Abteilung. Kein besonderer Plastikkuchen, sondern beste Ware vom hiesigen Bäcker.

Heute habe ich meinen first element cake ausgegeben. Denn beim Daily (das nur noch Montag und Donnerstag stattfindet) konnte ich vermelden, das mein erstes Element approved ist.

Anders gesagt, für mein erstes Element (eigentlich mein zweites, das erste ist noch nicht frei und dreht seine Runden im Werkzeugbau) ist das Werkzeug fertiggestellt, Elemente bemustert, wie es so schön im Deutschen heißt, und das Werkzeug für die Fertigung freigegeben worden.

Im SAP habe ich mir heute das Werkzeugtagebuch dazu angeschaut. Da wird alles dokumentiert. Änderungen und Werkzeuganpassungen, Dauertest des Werkzeuges in der Qualifikationsfertigung, Vermessen und Funktionstest der Teile im Mess- und Qualifizierungsbereich, …

Die Mess- und Prüfanweisung dazu habe ich erstellt, wie auch die Teile für den Produktsicherheitstest vorgeprüft und eingereicht, so dass der Spielzeug Sicherheitstest abgeschlossen und bestätigt werden kann.

Nachdem es nach der ersten Bemusterung noch Festigkeitsprobleme gab, haben wir etwas an der Gestalt geändert, einen Änderungsantrag (ECO) erstellt, und noch eine Werkzeugänderungsschleife gedreht.

Für die nicht so damit Vertrauten:

Wenn ich von Werkzeug schreibe, dann ist damit kein Hammer oder Zange gemeint, sondern dass Spritzgusswerkzeug.

Meine Aufgabe ist es, aus den Daten und Informationen des Designers, den Standards und Regeln von Lego, den Eingaben des eng mit mir zusammenarbeitenden Werkzeugkonstrukteur, 3D-Daten und Zeichnung zu erstellen. Mit denen dann das Spritzgusswerkzeug hergestellt werden kann.

Inklusive Prüfspezifikation, Werkzeugdetails wie Auswerfer- und Angussposition, Formteilung, Einsätzen, Schiebern, Schrägen, Oberfächenvorgaben, Angaben wo erodierte, polierte, gestrahlte oder gefräste Oberflächen gewünscht sind, 3D-Druckerteile beschaffen, CAE Simulationen beauftragen, auswerten und Ergebnisse einfließen lassen und noch viel mehr…

Dazu noch die Teilepreise berechnen, Spezifikationen und Zeichnung erstellen, Prüf- und Testdokumente vorbereiten, …

Und am allerwichtigsten: Immer darauf achten, dass alles dem Element Standard entspricht, also Maße und Toleranzen den Vorgaben entsprechen. Die Teile ins System passen. Sonst kommt die „Designpolizei“ und stellt das sicher …

Das Ganze dauert bei einem Element 2-4 Wochen um mit den Designern, Elementstandardisieren, Fertigung und anderen alles vorzubereiten bis zum Designfreeze. Dass aber nur ein paar Stunden pro Woche.

Dann 3 Wochen durchkonstruieren bis zur Freigabe für die Werkzeugkonstruktion.

Es hat dann knapp 20 Wochen gedauert, inklusive Korrekturschleife, bis das erste Element approved ist. Nun ist das Werkzeug schon in der Serienfertigung.

Und dann ist es Tradition, dass es fürs erste Element Kuchen für die Kollegen gibt, und ich dafür Daumen hoch und Glückwünsche bekam 😉

Leider kein FTT, first to tool, also ohne Korrektur durchgelaufen. Dann würde neben meinem Element noch ein kleiner Pokal an der Wand hängen.

Bilder oder Fotos kann ich Euch nicht zeigen. Das Element soll Anfang kommenden Jahres in Sets Verwendung finden, die ich dann zeigen kann.

Bis dahin stehen auch noch einige Trainings auf dem Plan, ist viel zu lernen und jede Menge zu erleben. Nicht nur bei Lego im Büro, sondern mit Christine, Boomer und vielen Anderen hier in Billund, in Dänemark und natürlich auch bei Euch in Deutschland.

Dänisch(es) für alle, Folge 16

Zahnarzt (tandlæge)

Heute hatte ich wieder einen Termin bei meiner Zahnärztin hier in Billund.

In der Praxis arbeiten drei Zahnärzte, zwei Zahnpflegerinnen und mehrere Helferinnen und Mitarbeiterinnen, die den Ärzten beiseite stehen und am Empfang.

Der Eingang zur Praxis zeigt:

Hier wird gebohrt 😀

Die Behandlung dauert ihre Zeit, gründlich, Diskussion der Ärztin mit der Helferin und der ältere Kollege und Chef wird auch noch um seine Meinung gefragt…

Und natürlich werde ich geduzt und duze auch alle dort, wie immer und überall in Dänemark.

Nachdem mir vor drei Wochen ein 🦷 gezogen wurde, gab es per Mail noch eine Handlungsanweisung für die nächsten Tage, ausreichend Schmerztabletten, Kompressen, Mundspülung und ’ne weiche Zahnbürste. Kannte ich bisher so nicht.

Das Thema Kosten:

Der Staat zahlt je nachdem max. ca. 25% der Kosten beim Zahnarzt dazu. Dann haben wir noch eine Zusatzversicherung abgeschlossen, die auch einen Teil, je nach Behandlung max. ca. 1/3 zahlt.

Bleibt der Rest für uns.

Die aufwändige Kunststoff Füllung heute macht ca. 950 kr, also etwa 130 €…

Zahnziehen, Vorbereitung des anderen Zahn, Zahnreinigung machten 3.500 kr, 900 kr kommen noch von der Zusatzversicherung…

Hat schon seinen Preis…

Wie bei fast allen Ärzten hier gibts den nächsten Termin auch gleich per SMS… und am Tag davor noch ’ne Erinnerung.

Medikamente

Christine hat heute bei der Apotheke ihre Inhalatoren abgeholt… 1140 kr für 3 Monate.

Nun wird es beim nächsten mal weniger. Denn der Zuschuss steigt stufenweise an. Ab 3.500 kr Kundenanteil im Jahr sind es 15% die man selber zu zahlen hat. Über 19.000 kr zahlt die staatliche Krankenversicherung alles.

Allgemein Arzt

Grundsätzlich geht man in Dänemark zum Allgemein Arzt, der einem zugewiesen wird (je nach Kapazität, Mobilität, Kommune, …)

Dieser macht aber viel mehr als der Hausarzt in Deutschland.

Christine bekam neulich von der Region Syddanmark die Einladung zur Vorsorgeuntersuchung für Gebärmutterhalskrebs. Den dazu erforderlichen Abstrich wie auch die ergänzende Untersuchung macht der Allgemeine Arzt.

Fachärzte besucht man nur wenn’s ernst oder speziell wird.