Ab Oktober 2021

Vielleicht habt ihr es schon gehört?
Wir kommen zurück nach Langenhagen.

Hintergrund

Als ich mich vor drei Jahren bei LEGO® bewarb, hatte ich gerade meinen Sabattvertrag bei Sennheiser unterschrieben. Ein Jahr für halbes Gehalt arbeiten, dann ein Jahr für halbes Gehalt frei haben, nicht arbeiten, Reisen, etwas „Anderes“ machen. Das mit dem zweiten Teil wäre letztes Jahr, im ersten Corona Jahr, unmöglich geworden.

Wir haben also richtig Glück gehabt. Wir sind trotzdem gereist und haben etwas ganz Anderes gemacht.
Ich habe bei LEGO einen tollen Job, jede Menge gelernt, ganz viel Neues gemacht und gesehen, aber auch auf Kenntnisse und Bewährtes zurück gegriffen. Darüber hinaus haben wir unsere „Komfortzone“ verlassen, was uns richtig gut getan hat.

Und nun?

Ab ersten Oktober arbeite ich fast wieder dort, wo ich Ende 2018 aufgehört habe. In einem anderen Bereich. Und das Unternehmen hat sich verändert. Aber wir kennen uns…

Warum?

Erstens: Weil es ein konkretes Jobangebot gab.

Zweitens: Weil das Leben in Dänemark wunderschön ist.
Vielleicht zu schön? Zu sicher? Zu sehr in einer Blase?
Weil wir in der Heimat viele Menschen kennen, vermissten, näher dran sein wollten. Unsere Familie, Freunde, Bekannte, Kollegen.
Ganz viel Gewohntes.
Weil es so anstrengend ist, in drei Sprachen zu denken und erst recht zu sprechen und verstehen. Englisch, Dänisch, Deutsch. Und immer wieder nachdenken, was ich wie sage. Und wieder etwas nicht verstanden habe. Und kleine Begebenheiten, Zusammentreffen, Menschen, Gespräche uns hier fehlen.

Drittens: Wir einen Ort haben an den wir zurückkehren können. Unser Haus in Langenhagen.

Wir freuen uns drauf. Es fühlt sich so an, als ob alles genau so sein und ablaufen sollte.

Frühjahr 2021

Während um uns herum weiterhin das Virus alles beherrscht, erleben wir persönlich keine Einschränkungen die es uns schwer machen.

Ja, natürlich, die Eltern, Familie und Freunde in Deutschland können wir noch nicht wieder besuchen. Zu groß die Risiken. Und all die Auflagen, Regeln und Verordnungen machen nur zu deutlich, wir sollen das lassen.

Weil es besser zu sein scheint, nicht durch die Gegend zu reisen und dabei andere Menschen zu besuchen.
Wichtig ist: Meine Eltern sind geimpft! Der Rest wird sich regeln.

Wir haben sonst nichts auszustehen.

Arbeit ist genug da. Ich habe mit den Aufgaben zu kämpfen, immer noch neues zu lernen. LEGO zahlt für das sehr erfolgreiche Jahr 2020 einen ordentlichen Bonus. Christine und ich machen 1-2 mal die Woche unseren Feierabendspaziergang zum von LEGO® eingerichteten Testcenter, bekommen dafür den öffentlichen Testnachweis und können damit die ersten Öffnungsschritte auskosten.

Seit vergangener Woche hat in Dänemark vieles wieder geöffnet, mit Testnachweis, Maske und beschränkter Besucherzahl gehts langsam voran.

Wald und Heide waren in den letzten Monaten oft überlaufen, aber nicht am Freitagnachmittag …

In den letzten Monaten waren wir oft am Wochenende einen Tag an der Nordsee, meist Richtung Hvide Sande.

Es tut gut, über die Dünen hinweg zu kommen, aufs Meer zu schauen ein zwei Stunden am Strand spazierenzugehen und anschließend zum mitnehmen im Auto oder auf der Mole sitzend eine leckere Fischmahlzeit zu verspeisen.

Die zurückgefahrenen Einschränkungen habe ich gestern dazu genutzt, dass dänische Flugzeugmuseum in Stauning am Ringkøbingfjord zu besichtigen. Ich war zu der Zeit der einzige Besucher…

Wenn ihr mal in der Gegend seid, vielleicht im Sommerhaus an der Nordsee, und etwas für einen Regentag braucht, und schon bei uns in Billund im LEGOHAUS gewesen seid, wäre das ’ne Alternative;-)

Danmarks Flymuseum in Stauning

Heute, am Sonntagnachmittag waren Christine und ich ganz in der Nähe im Deep Forest Art Land , einem Wald mit ganz viel Kunst drin.


Und zum Abschluss dieses Wochenendes gab es Spargel (nein, kein Fuhrberger oder Nienburger Spargel, den gibt’s hier noch nicht, sondern Bio Spargel aus Spanien) mit geschmolzener Butter, Schinken und Kartoffeln.

Hmmmmh, lecker!

Dänisch(es) für alle, Folge 32 – Mittagessen bei LEGO®

Gerade während dieser Zeit, wo die meisten Mitarbeiter im Homeoffice arbeiten, zaubert das Team in unserer Kantine richtig tolle Mahlzeiten für uns auf den Tisch.

Waren es im ersten Lockdown im Frühjahr noch abgepackte Sandwiches oder Salate in Selbstbedienung, sind es jetzt vielfältige kleine Gerichte.
Ein vegetarisches Gericht, wie immer, Mittwoch Fisch, sonst Fleisch, Suppe, Eintopf. Heute zum Beispiel Scholle an einem Stück Topinambur, Sellerie, und Krokette.
Salate, mal mit viel Frucht, oft roher Grünkohl, gesalzene Erdnüsse, Humus und noch viel mehr, frisch und knackig, kunterbunt, dazu eine Waldfruchtvinaigrette, frische Petersilie in Öl oder Ananasdressing.
Oder der Koch hat sein erstes Sushi gezaubert, war aber auch noch nicht ganz zufrieden.
Und zum Desert dann mal selbstgemachte Rumkugeln, Trüffel oder Risalamande.
Es macht einfach Spaß rüber in die Kantine zu gehen, mit viel Abstand den vielen Platz auszunutzen, für jeden der 3-5 Gänge aufstehen und frisch vom Tresen holen. Das ganze für ganz kleine 25 Kronen, das sind keine 3,40 €.
Lecker, gesund, vielfältig, ein Grund freiwillig Dienst im Büro zu machen. Aber seht selbst, ich habe ein paar Gerichte unseres Kantinenessens fotografiert.

Neue LEGO® Sets …

Letztes Jahr um diese Zeit waren die Arbeitstage lang und die Wochenenden und Nächte kurz…

Ich hatte sozusagen meine „Gesellenstücke“ in Arbeit.

Jetzt zum 1. Juni 2020 sind sie auf den Markt gekommen.

In den beiden Sets Passagierflugzeug und Heartlake City Flugzeug sind Ober- und Unterteil des Hecks von mir aus den Designdaten in Daten für den Werkzeugbau erstellt worden und am Ende noch reichlich getestet, gewollt kaputtgemacht worden. Und bei der finalen Freigabe habe ich auch fleißig mitgemacht.

Es hat Spaß gemacht, war anstrengend, ich habe ‘ne Menge dabei gelernt und würde es heute natürlich anders machen.

Mai 2020

Ihr Lieben,
der Mai ist vorüber.
Bei uns stand er unter dem Zeichen: Nordseeküste satt.
Doch der Reihe nach.

Arbeit

Vor der Nordseeküste hieß es noch arbeiten.
Zufällig seit Beginn der Corona Einschränkungen in Dänemark, bin ich in einem neuen Vorentwicklungsprojekt beschäftigt, mit all den Unangenehmlichkeiten die Homeoffice mit sich bringt. Von den Teammitgliedern habe ich zwei Kollegen schon in Person kennengelernt, die Anderern kenne ich nur aus virtuellen Meetings im Netz.
Das Thema selbst habe ich auch erst nach einer Weile durchschaut, vorher mal schnell ganz viel neues in dänisch, englisch, deutsch Selbststudium lernen.
Auf jeden Fall spannend, auch in Bezug auf die Frage, mit welchen Methoden und Mitteln wir etwas ergründen, teilweise hochtechnisiert, teilweise mit gesundem Menschenverstand. Mehr aus gutem Grund nicht dazu.

Wie es nun nach dem Urlaub weitergeht? Mal schauen…
Auf jeden Fall dürfen nun wieder 75% ins Büro, mit Abstandsregeln, reinigen, reinigen, reinigen, Masken (in Dänemark sonst nicht so oft zu sehen) in Gemeinschaftsbereichen wie etwa gemeinsame Labors oder traumhafte Regalreihen voller LEGO® Elementen.
Im Mai war ich dann öfter wieder im Büro, zuerst nur zu Zweien aus der Abteilung, um als Ansprechpartner zu fungieren. Zwischendurch mal plötzlich morgens vor mit Flatterband abgesperrtem Bürobereichen gestanden, weil erst mal eine gründliche Reinigung stattfinden musste, weil in der Nähe ein Coronaverdacht auftrat, hat beim ersten mal schon noch einen Schreck hervorgerufen.

Ein „Feierabendumtrunk“ fand virtuell am Nachmittag vor dem 8. Mai statt, da war in diesem Jahr „Store Bededag“, Buß und Bettag, ein Feiertag.
Alle „trafen“ sich vor ihren Computern und Smartphones und quatschten eine Stunde lang einfach mal wieder so. Ich saß auf dem Beifahrersitz, brachte Boomer ab und zu ins Bild vorm iPhone, was andere Kolleginnen- und Kollegenhunde auch vor die Kamera lockte und war auf dem Weg zur Nordseeküste.

Nordseeküste satt

Das lange Wochenende vor Store Bededag hatten wir kurzfristig ein Ferienhaus in Klegod gebucht, nördlich Hvide Sande an der Nordseeküste. Einen Tag an dem langen Wochenende wären wir sowieso wieder an die See gefahren, also gleich das ganze Wochenende. Vorher war an dem Wochenende geplant, meiner Mutters achtzigsten in Blåvand und Billund zu feieren, Haus und Restaurant waren schon gebucht …
Aber das fiel aus, wie auch ein Besuch in Langenhagen, wir hätten zwar reisen können, aber ich hätte anschließend vierzehn Tage nicht ins Büro gedurft und mich in Quarantäne begeben müssen.

Wegen letzterem fiel dann auch der lange geplante (Früh)Sommerurlaub in Schweden aus. Doch als schöne Alternative haben wir zweieinhalb Wochen in Vorupør verbracht. Da fahren Christine und ich jetzt schon seit zehn Jahren immer wieder mal hin, und unser Lieblingshaus war frei.

Also zweieinhalb Wochen Urlaub, dank Feiertagen wie Himmelfahrt, Pfingsten und dänischem Verfassungstag, bei fast nur Sonnenschein, kurzer Hose und barfuß am Strand. Gaaaanz entspannt. Neues entdeckt, viel Fahrrad gefahren, mit Boomer spazieren gewesen, gelesen, lecker Fisch gegessen, … Eine schöne Zeit! Nun aber schon wieder vorüber.

So ruhig und leer wie dieses Jahr werden wir es dort wohl nicht so schnell wieder erleben. Denn der große Touristenansturm geht ab dem 15. Juni wieder los, wenn Dänemark unter Bedingungen die Einreise für Urlauber aus Deutschland, Norwegen und Island erlaubt.
Hoffentlich geht das gut und unsere Landsleute wissen zu schätzen, dass die dänische Bevölkerung und Regierung ihnen vertraut, und sie trotz ungelöster Coronapandemie wieder ins Land lässt!
Für uns hat das den Vorteil, dass wir im Juli ohne 14 tägige Quarantäne nach der Rückkehr reisen dürfen, und so meiner Eltern 60ten Hochzeitstag und meines Vaters Geburtstag in Langenhagen begehen dürfen. Wenn alles gut geht…

Wir hoffen ihr seid auch alle gesund und nicht zu stark gebeutelt von allem was jetzt geschieht?
Auch wenn ich zum Beispiel nicht verstehen kann, warum in Deutschland, im Gegensatz zu Dänemark zuerst die Fitnessstudios, Kirchen und Frisöre geöffnet wurden, und nicht Schulen und Kindergärten. Aber das liegt vielleicht auch daran, dass die Schulen hierzulande in Dänemark besser ausgestattet sind und neue Unterrichtsformen möglich sind, usw…
Und Schulen nicht solche abrissreife Bruchbuden wie leider all zu oft in Deutschland sind, wo gar kein Platz vor vierzig Jahren zu meiner Schulzeit war, sich aber nicht viel geändert zu haben scheint. Erzieher und Lehrer, bekommen wie alle hier in Dänemark, ordentliches Gehalt für ordentliche Arbeit zu ordentlichen Bedingungen. Klar auch hier ist nicht alles Gold, aber ein Stück besser scheint’s zu sein, wie diese Umfrage zu zeigen scheint.

Damit will ich für heute schließen, ohne zu sagen:
Meldet Euch mal wieder, ruft an, schreibt, schickt Nachrichten, wir freuen uns, von Euch zu hören! Nicht nur heute.

PS: Und das mit den Besuchen im LEGOLAND, LEGO House und bei uns verschieben wir im großen und ganzen auf ein wenig später…